Wärmepumpen-Wartung – was wird gemacht?

Wärmepumpen arbeiten ohne die Verbrennung von fossilen Brennstoffen – und glänzen so nicht nur durch Nachhaltigkeit, sondern auch durch geringe Wartungsarbeiten. Denn bei der Nutzung entstehen keine Verbrennungsrückstände und somit sind die technischen Bauteile weniger Verschmutzungen ausgesetzt.

Doch wie bei jedem hochentwickelten System ist eine regelmäßige Wartung wichtig, um die Effizienz und Funktionsfähigkeit zu gewährleisten. Nur so stellen Sie sicher, dass Ihre Anlage viele Jahre zuverlässig arbeitet – und das kann Ihnen bares Geld sparen.

Wie ist das also mit der Wärmepumpen-Wartung? Was wird gemacht, wie oft muss sie erfolgen und welche Kosten entstehen dabei? Kann man die Wartung eigentlich selbst durchführen oder ist die Hilfe von einem Fachmann unbedingt notwendig?

Diese und viele weitere Fragen beantworten wir Ihnen in diesem Ratgeberartikel!

Themen

Warum die regelmäßige Wärmepumpen-Wartung wichtig ist

Zum einen geht es um die Lebensdauer Ihres Gerätes. Wärmepumpenanlagen arbeiten tagein, tagaus, von morgens bis abends. Sie sind lange in Betrieb – und das bringt Verschmutzung und Abnutzung mit sich. Durch den stetigen Einsatz kann es immer zu Defekten kommen, die zu Einbußen führen. Erst bei einer Wartung werden diese Mängel sichtbar und können fachgemäß behoben werden. So gehen Sie sicher, dass Ihr Gerät Sie möglichst lange begleitet.

Darüber hinaus haben die soeben angesprochenen Verschleißerscheinungen einen gravierenden Einfluss auf die Effizienz der Anlage. Arbeitet ein Bauteil nur noch eingeschränkt, kann das zu einem dauerhaft höheren Energieverbrauch führen. Das bedeutet, dass Ihr Geldbeutel leidet!

Eine regelmäßige Wartung gewährleistet zudem Ihre Sicherheit. Denn die Nutzung einer Wärmepumpe birgt auch Risiken wie etwa Kühlmittellecks. Treten aufgrund von Verschleiß Kühlmittelgase aus, kann das gesundheitsschädlich sein.

Die regelmäßige Wartung von Wärmepumpen ist also gleich aus mehreren Gründen essenziell – und ist im Übrigen auch gesetzlich vorgeschrieben! Denn Wärmepumpenanlagen werden durch das Gebäudeenergiegesetz (GEG) reguliert. Ebenjenes legt allgemeine Anforderungen an die Energieeffizienz von Gebäuden fest. Zusätzlich schreibt es vor, dass technische Geräte zur Wärme- und Kälteerzeugung in regelmäßigen Abständen gewartet werden müssen – denn die Wartung trägt dazu bei, die Qualitätsanforderungen des GEG zu erfüllen.

Auch Versicherungen und Hersteller setzen häufig eine Wartung voraus – etwa um den Versicherungsschutz oder die Herstellergarantie aufrechtzuerhalten. Einige erwarten sogar, dass die Instandhaltung durch einen professionellen Betrieb übernommen und schriftlich nachgewiesen wird. Sie sollten zudem darauf achten, dass Ihre Wärmepumpe auch wirklich über Ihre Gebäudeversicherung abgesichert ist, denn bei Altversicherungen ist das oft nicht der Fall.

Effizienz und Lebensdauer bei Wartung einer Wärmepumpe

Wartungsarbeiten bei verschiedenen Wärmepumpen-Typen

Eine professionelle Wartung folgt immer einer langen Check-Liste, um die Funktionsweise der Wärmepumpe zu prüfen und sicherzustellen. Für alle Wärmepumpenanlagen umfasst das Wartungsprotokoll folgende Punkte:

  • Elektrik:Überprüfung der elektrischen Installationen, darunter die Erdung, die Stecker und die Kontakte
  • Ventile: Begutachtung aller Sicherheitsventile
  • Filter: Check-Up und Reinigung aller Filter im Heizkreislauf
  • Kältemittelstand und -kreislauf: Dichtheitsprüfung, Untersuchung auf Unregelmäßigkeiten und Lecks
  • Einstellungen: Kontrolle der Systemeinstellungen, um die bestmögliche Effizienz der Wärmepumpe zu gewährleisten

Von Wasser-Wasser bis Luft-Luft: Die einzelnen Wärmepumpen-Typen unterscheiden sich in ihrer Bauweise, ihren technischen Gegebenheiten und ihrer Funktionsweise. Genau deshalb gibt es noch einige weitere Punkte, die bei einer Wartung Beachtung finden müssen.

Welche Aspekte das sind, erläutern wir Ihnen in den kommenden Abschnitten. Bitte beachten Sie, dass es sich dabei um keine vollständige Liste handelt – vielmehr möchten wir einen Einblick bieten, welche speziellen Wartungsanforderungen es gibt.

Wasser-Wasser-Wärmepumpen

Wasserwärmepumpen nutzen über eine Grundwasseranlage das Grundwasser als Energiequelle. Zur Funktionsprüfung sollten bei einer Wartung folgende Punkte begutachtet werden:

  • Überprüfung der Brunnenanlagen: Ablass- und Schluckbrunnen werden auf ihre Funktionsfähigkeit und Sauberkeit überprüft. Ablagerungen und Verschmutzungen können den Flüssigkeitskreislauf behindern und müssen entfernt werden.
  • Kontrolle des Wärmetauschers: Der Wärmetauscher kann durch im Wasser gelöste Mineralien – insbesondere Kalk – beeinträchtigt werden. Bei einer Wartung kann sich zeigen, dass eine Entkalkung notwendig ist.
  • Prüfung der Umwälzpumpen: Die mechanischen Teile der Pumpen, die das Wasser durch das System fördern, müssen auf Leckagen überprüft werden. Zudem werden die Dichtungen auf Porosität kontrolliert.
  • Filterüberprüfung und -reinigung: Die Filter, die das Grundwasser von Partikeln und Schmutz befreien, bevor es durch die Wasserwärmepumpe fließt, müssen gereinigt oder ersetzt werden, um eine optimale Wasserqualität zu gewährleisten.

Sole-Wasser- bzw. Erdwärmepumpen

Sole-Wasser-Wärmepumpen besitzen ein unterirdisches Netz an Rohren, das mit einer Solelösung gefüllt ist. Diese Bauweise erfordert gezielte Wartungsmaßnahmen, um die optimale Funktionsweise sicherzustellen:

  • Kontrolle der Solelösung: Die Qualität und der Frostschutzgehalt der Solelösung werden überprüft, um sicherzustellen, dass die Lösung innerhalb der erforderlichen Spezifikationen bleibt und effektiv Wärme aus dem Erdreich aufnehmen kann.
  • Druckprüfung des Solekreises: Der Druck des Solekreislaufs ist entscheidend für die ordnungsgemäße Funktion. Durch die Überprüfung wird sichergestellt, dass keine Leckagen vorhanden sind und die Erdwärmepumpe unter optimalen Bedingungen arbeitet.
  • Inspektion der Erdwärmekollektoren: Die Rohrleitungen, die im Boden verlegt sind, werden auf Beschädigungen und Verschleiß überprüft. Dies ist besonders wichtig, da Reparaturen an unterirdischen Systemen aufwendig und kostspielig sein können.

Luft-Wasser-Wärmepumpen

Luft-Wasser-Wärmepumpen sind insbesondere aufgrund ihrer geringen Installationskosten beliebt. Um eine optimale Leistung zu gewährleisten, sind folgende spezifische Wartungsarbeiten erforderlich:

  • Reinigung des Kondensatablaufs: Bei der Gewinnung von Wärme aus der Außenluft entsteht Wasserdampf, der in einer Kondensatwanne gesammelt und abtransportiert wird. Dieser Mechanismus wird kontrolliert und gereinigt, um Wasseransammlungen im System zu vermeiden.
  • Überprüfung der Ventilatorleistung: Der Ventilator wird auf korrekte Funktion und Ausrichtung überprüft, um sicherzustellen, dass die Luft optimal durch den Verdampfer geleitet wird.
  • Kontrolle des Abtauungssystems: In kalten Monaten kann es vorkommen, dass die Außeneinheit vereist. Die Luft-Wasser-Wärmepumpe hat deshalb ein System zur automatischen Abtauung integriert. Dies wird bei der Wartung auf Funktionsfähigkeit überprüft, um zu gewährleisten, dass die Wärmepumpe auch bei niedrigen Temperaturen effizient arbeitet.
  • Eventuelle Begutachtung der Zu- und Abluftkanäle: Bei einer Innenaufstellung gibt es zudem Luftkanäle, die auf mögliche Verunreinigungen untersucht werden müssen.

Luft-Luft-Wärmepumpe bzw. Klimaanlage

Luftwärmepumpen, die zur Klimatisierung von Räumen verwendet werden, können sowohl als Heizsystem als auch als Klimaanlage eingesetzt werden. Deshalb kann man an dieser Stelle zusätzlich den Begriff „Klimaanlagen-Wartung“ nutzen. Luft-Luft-Systeme haben viele Überschneidungen mit den Luft-Wasser-Wärmepumpen. Zusätzlich zu den dort genannten Wartungsarbeiten sind folgende Aspekte wichtig:

  • Reinigung der Lüftungsauslässe, -kanäle und Filter: Die regelmäßige Reinigung von allen Kanälen, Auslässen sowie ihrer Filter ist entscheidend, um eine effiziente Luftzirkulation zu gewährleisten und Keime und Bakterien zu minimieren.
  • Wartung des Gebläses: Das Gebläse ist entscheidend für die Verteilung der klimatisierten Luft durch das System. Eine Überprüfung und gegebenenfalls eine Anpassung der Gebläseeinheit sind notwendig, um optimale Leistung zu sichern und Lärmpegel niedrig zu halten.
  • Kontrolle und Justierung des Thermostats: Speziell für Luft-Luft-Systeme ist die korrekte Einstellung des Thermostats zentral, um eine effiziente Temperaturregelung zu gewährleisten und Energieverschwendung zu vermeiden.

Wartungskosten, -intervall und -zeitpunkt

Je höher der Wartungsaufwand, desto mehr kostet die Wartung. Wie sich das bei Ihrer Wärmepumpenanlage genau verhält, hängt also von der Bauweise und der Größe ab. Für einen Kostenvoranschlag sollten Sie sich deshalb an einen Fachbetrieb wenden.

Durchschnittlich belaufen sich die Kosten auf rund 500 bis 700 Euro – und sind damit überschaubar. Das liegt vor allem daran, dass Wärmepumpen verbrennungsfrei arbeiten und somit für die Wartung kein Schornsteinfeger benötigt wird. Natürlich können die Kosten steigen, wenn beim Wartungstermin Mängel festgestellt und Bauteile repariert oder ausgetauscht werden müssen.

Die meisten Hersteller empfehlen einen jährlichen Wartungsintervall. Prüfen Sie jedoch unbedingt die Bedienungsanleitung Ihrer Wärmepumpe. Ihr können Sie entnehmen, in welchen Abständen eine Wartung zur Gewährleistung von Garantieansprüchen durchgeführt werden muss.

Idealerweise lassen Sie Ihre Wärmepumpe in der warmen Jahreszeit bei hohen Temperaturen warten. Denn bei der Wartung muss das Gerät kurzweilig abgeschaltet werden. Darüber hinaus kann es trotz der geringen Störanfälligkeit immer passieren, dass Teile ausgetauscht oder repariert werden müssen, wodurch die Anlage einige Zeit außer Betrieb ist. Ein solcher Ausfall ist im Sommer leichter zu verschmerzen als im eisigen Winter. Bei Luft-Luft-Wärmepumpen verhält es sich etwas anders: Da sie sowohl zum Heizen als auch zum Kühlen verwendet werden, ist eine Wartung im Frühjahr oder Herbst empfehlenswert.

Wenn Sie sich nicht jedes Jahr aufs Neue um einen Wartungstermin bemühen möchten, können Sie auch mit einem Fachbetrieb einen Wartungsvertrag abschließen. Der Dienstleister erinnert Sie dann frühzeitig daran, dass die Wartung ansteht und schickt Ihnen Terminvorschläge zu. So stellen Sie mit wenig Aufwand sicher, dass Ihre Wärmepumpe regelmäßig gewartet wird.

Wärmepumpen-Wartung: Selbstwartung oder Fachmann?

Sie spielen mit dem Gedanken, Ihre Wärmepumpe selbst zu warten? Damit sind Sie definitiv nicht allein. Die Entscheidung, ob Sie selbst Hand anlegen oder doch lieber auf den Fachmann setzen, können wir Ihnen nicht abnehmen. Aber wir können Ihnen eine Hilfestellung anbieten: Hier kommen die Vor- und Nachteile der Selbstwartung sowie der Wartung durch ein Fachunternehmen.

VorteileNachteile
Selbstwartung– Kostenersparnis
Terminliche Flexibilität
– Verlust von Garantie oder Versicherungsschutz
– Zeitlicher Aufwand
– Fehlen von passendem Werkzeug
Mangelndes Fachwissen zur Fehlerbehebung
Wartung durch Fachbetrieb– Erhalt von Garantie und Versicherungsschutz
– Früherkennung von Problemen durch fachliche Expertise
– professionelles Werkzeug
– Höhere Kosten
– Terminbindung und
-vereinbarung
– Abhängig von Verfügbarkeit des Fachbetriebs
Vor- und Nachteile der Selbstwartung

Wir empfehlen, dass zumindest einmal jährlich ein professioneller Blick auf Ihre Wärmepumpe geworfen wird. Wenn Sie technisch begabt sind, können Sie sich aber ohne weiteres um die regelmäßige Reinigung zwischen den Servicebesuchen kümmern. Auch kleinere „Schönheitseingriffe“ wie etwa der Austausch des Wasserfilters können problemlos eigenständig durchgeführt werden.

Fazit

Die Wartung Ihrer Wärmepumpe ist ein unverzichtbarer Bestandteil, der die Lebensdauer, Effizienz und Sicherheit des Geräts sicherstellt. Die regelmäßige Überprüfung verhindert oftmals nicht nur kostspielige Reparaturen, sondern sichert auch die Energieeffizienz Ihrer Anlage – wodurch Sie tagtäglich bares Geld sparen können.

Eine Wartung umfasst eine Vielzahl von Prüfungen, die von der Kontrolle der Elektrik über die Inspektion des Kältemittelkreislaufs bis hin zur Reinigung der Filter reichen. Da jeder Wärmepumpentyp andere wartungsbedürftige Verschleißteile hat, unterscheiden sich die Wartungen in einigen Punkten voneinander.

Einige Wartungsaufgaben können von technisch versierten Besitzern selbst durchgeführt werden. Für komplexe Inspektionen sollten Sie jedoch auf Fachwissen zurückgreifen, um Ihre Garantie und Ihre Versicherung nicht zu gefährden.

Die Wartungskosten sind im Vergleich zu den möglichen Einsparungen durch erhöhte Effizienz und vermiedene Reparaturen minimal. Die meisten Hersteller und auch unser Gesetzgeber empfehlen eine jährliche Wartung, um den reibungslosen Betrieb zu garantieren.

Zusammenfassend ist die Investition in regelmäßige Wartungen eine kluge Entscheidung für jeden Wärmepumpenbesitzer. Denn sie gewährleistet

  • eine effiziente Heizleistung,
  • spart langfristig Kosten,
  • trägt dazu bei, die Vorgaben des Gebäudeenergiegesetzes (GEG) zu erfüllen und
  • steigert den Wert Ihrer Immobilie.

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