Bekomme ich für Photovoltaik eine Förderung?

Wenn der Wunsch nach einer eigenen PV-Anlage wächst, stellt sich schon früh eine Frage: Wie kann ich die Investitionskosten so gering wie möglich halten? Die Antwort liegt auf der Hand: Eine Förderung muss her.

Von der Einspeisevergütung über steuerliche Vorteile bis hin zu regionalen Zuschüssen – wir geben Ihnen einen Überblick über die verschiedenen Optionen zur finanziellen Unterstützung für Ihre PV-Anlage auf Ihrem Gebäude.

Aber beachten Sie bitte: Die Förderlandschaft ist sehr dynamisch und ändert sich schnell. Für die aktuellsten Details empfehlen wir daher, sich immer auch direkt bei den zuständigen Behörden oder Förderstellen zu informieren.

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Bundesweite Förderungen für Photovoltaik-Anlagen

Direkt einmal die guten Nachrichten vorweg: Auf Bundesebene gibt es verschiedene Möglichkeiten, eine Photovoltaik-Förderung zu ergattern. Lassen Sie uns die wichtigsten Optionen genauer betrachten:

Einspeisevergütung nach dem EEG

Das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) bildet das Rückgrat der PV-Förderung in Deutschland. Wenn Sie Ihren überschüssigen Strom per Einspeisung ins öffentliche Stromnetz einbringen, erhalten Sie dafür eine garantierte Vergütung pro Kilowattstunde (kWh). Die Vergütungssätze variieren je nach Anlagengröße und Datum der Inbetriebnahme.

  • Kleine Dachanlagen bis 10 Kilowatt-Peak: etwa 8,2 Cent/kWh
  • Anlagen zwischen 10 und 40 Kilowatt-Peak: ca. 7,1 Cent/kWh
  • Größere Anlagen über 40 Kilowatt-Peak: rund 5,8 Cent/kWh

Eine Vergütung für die Einspeisung ins Netz ist für 20 Jahre garantiert. Zusätzlich können Sie von der Eigenverbrauchsregelung profitieren: Nutzen Sie den erzeugten Strom selbst, senken Sie Ihre Stromkosten enorm.

KfW-Förderprogramme

Die Kreditanstalt für Wiederaufbau (kurz: KfW) bietet attraktive Förderleistungen für Photovoltaikanlagen– sowohl auf privaten als auch auf gewerblichen Dächern.

KfW-Programme für Privatpersonen (Programm 270)

  • Zinsgünstige Kredite mit Effektivzinssätzen ab 2,55 % p. a.
  • Kreditbeträge bis zu 50.000 Euro pro Wohneinheit
  • Laufzeiten von 5 bis 20 Jahren wählbar
  • Tilgungszuschüsse von bis zu 20 % der Darlehenssumme bei Kombination mit Batteriespeichern

KfW-Förderungen für Unternehmen (Programm 295)

  • Förderkredit mit Zinssätzen ab 1,03 % effektiv p. a.
  • Kreditbeträge bis zu 25 Millionen Euro pro Vorhaben
  • Laufzeiten von 5 bis 20 Jahren wählbar
  • Optional mit Tilgungszuschüssen bei besonders innovativen Konzepten

BAFA-Förderprogramme

Das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (kurz: BAFA) unterstützt ebenfalls den Kauf von Solaranlagen:

  • Stromspeicher-Förderung: Zuschüsse von bis zu 200 Euro pro Kilowattstunde Speicherkapazität, maximal 30 % der förderfähigen Kosten
  • Innovationsförderung für Unternehmen: Zuschüsse von bis zu 45 % der förderfähigen Kosten für innovative PV-Projekte

Steuerliche Vorteile

Nicht zu vergessen sind die steuerlichen Anreize, die die Bundesregierung Besitzern von PV-Anlagen bietet:

  • Umsatzsteuerbefreiung für Anlagen bis 30 kWp: Sie müssen keine Umsatzsteuer abführen und können die Kleinunternehmerregelung nutzen
  • Einkommensteuer: Gewinne aus dem Betrieb kleinerer Anlagen (bis 30 kWp) können unter bestimmten Voraussetzungen steuerfrei sein
  • Für Unternehmen: Möglichkeit zur degressiven Abschreibung von bis zu 25 % pro Jahr, was die Steuerlast in den ersten Jahren reduziert

Photovoltaik-Förderung in Berlin

Neben den bundesweiten Maßnahmen bietet Berlin spezielle Fördermittel, um den Ausbau von Solaranlagen in der Hauptstadt voranzutreiben. Die Berliner Angebote sind oft mit den Leistungen des Bundes kombinierbar und müssen in der Regel vor Beginn des Baus gestellt werden.

Die Fördermittel sind begrenzt und werden nach dem Prinzip „Wer zuerst kommt, mahlt zuerst“ vergeben. Die verfügbaren Mittel werden also in der Reihenfolge der Anträge verteilt – diejenigen, die ihre Anträge früher einreichen, haben eine höhere Chance, die Mittel zu erhalten.

Wir empfehlen Ihnen, sich vor der Planung Ihrer Photovoltaikanlage bei der Senatsverwaltung für Umwelt, Verkehr und Klimaschutz Berlin über die aktuellen Konditionen zu informieren.

Das Programm EnergiespeicherPLUS unterstützt Privatpersonen bei Kauf und Installation von Photovoltaikanlagen in Kombination mit Batteriespeichern.

  • Bis zu 300 Euro pro Kilowattstunde Speicherkapazität
  • Maximal15.000 Euro pro Anlage
  • Voraussetzung: Installation einer neuen PV-Anlage mit mindestens 2 kWp Leistung

Berliner Unternehmen können hingegen von diesem Förderprogramm profitieren:

  • Zuschüsse von bis zu 40 % der förderfähigen Kosten
  • Maximale Fördersumme von 100.000 Euro pro Unternehmen
  • Förderfähig sind u. a. Photovoltaikanlagen, Stromspeicher und damit verbundene Installationskosten

Um die Planung Ihrer Photovoltaikanlage zu erleichtern, bietet Berlin zudem eine Förderung für Beratungsleistungen:

  • Zuschuss von bis zu 300 Euro für eine qualifizierte Solarberatung
  • Durchführung durch zertifizierte Energieberater
  • Umfasst Wirtschaftlichkeitsberechnung und technische Planung

Berlin fördert darüber hinaus besonders die Installation von PV-Anlagen für Mieterstrom-Modelle:

  • Zusätzlicher Zuschuss von 10 Cent pro kWh erzeugtem Solarstrom über 5 Jahre
  • Gilt für Anlagen zwischen 10 und 100 kWp
  • Ziel ist die Förderung der dezentralen Energieversorgung in Mehrfamilienhäusern

Förderungen von Photovoltaikanlagen in Brandenburg

Brandenburg setzt sich aktiv für den Ausbau erneuerbarer Energien ein. Neben den bundesweiten Fördermöglichkeiten bietet das Land spezifische Angebote zur Unterstützung von PV-Anlagen. Die meisten der Förderprogramme sind mit Mitteln des Bundes kombinierbar. Einige von ihnen sind zudem nur begrenzt verfügbar, weshalb eine frühzeitige Antragstellung vor Beginn der Maßnahme empfehlenswert ist.

Diese Richtlinie fördert verschiedene Klimaschutzmaßnahmen, darunter auch Solaranlagen für Privatkunden und Unternehmen:

  • Zuschüsse von bis zu 50 % der zuwendungsfähigen Ausgaben
  • Maximale Fördersumme von 100.000 Euro pro Maßnahme
  • Besonders gefördert werden innovative Projekte und Anlagen mit Modellcharakter

Dieses Programm unterstützt die Installation von Batteriespeichern in Verbindung mit PV-Anlagen:

  • 200 Euro pro Kilowattstunde nutzbare Speicherkapazität
  • Maximal5.000 Euro pro Anlage
  • Voraussetzung: Neuinstallation einer PV-Anlage oder Erweiterung einer bestehenden Anlage

Ähnlich wie in Berlin wird auch in Brandenburg eine Beratungsförderung angeboten. Dabei handelt es sich um einen Zuschuss von bis zu 250 Euro für eine qualifizierte Solarberatung. Diese umfasst die Wirtschaftlichkeitsberechnung sowie die technische Planung durch einen zertifizierten Energieberater.

Förderungen in Potsdam und im Berliner Umland

Neben den Förderprogrammen auf Bundes- und Landesebene gibt es oft zusätzliche kommunale Fördermöglichkeiten für Photovoltaikanlagen. Diese lokalen Angebote können Ihre PV-Förderung weiter optimieren.

Wir empfehlen Ihnen, sich bei Ihrer Gemeindeverwaltung oder den Stadtwerken über aktuelle Fördermöglichkeiten gezielt zu informieren. Die Förderlandschaft im Berliner Umland ist vielfältig und kann sich schnell ändern, weshalb es ratsam ist, sich vor Projektstart mit den zuständigen Behörden in Verbindung zu setzen.

Förderungen in Potsdam

Die Landeshauptstadt Potsdam hat eigene Initiativen zur Förderung von Solarenergie, darunter die Klimaschutzfonds:

  • Zuschüsse für PV-Anlagen und Stromspeicher
  • Förderhöhe bis zu 20 % der Investitionskosten
  • Maximale Förderung von 5.000 Euro pro Anlage
  • Besonderheit: Auch Balkon-Solaranlagen werden gefördert

Darüber hinaus gibt es die Beratungsförderung „Solar-Check Potsdam“, die einen Zuschuss von bis zu 300 Euro für eine qualifizierte Solarberatung durch einen zertifizierten Energieberater bietet.

Fördermöglichkeiten im Berliner Umland

Viele Gemeinden im Speckgürtel von Berlin haben eigene Förderprogramme entwickelt, darunter der Landkreis Dahme-Spreewald, die Stadt Oranienburg, die Gemeinde Schöneiche bei Berlin und die Stadt Falkensee.

Bestenfalls informieren Sie sich direkt vor Ort bei Ihrem Landkreis, ob derzeit Förderprogramme für Photovoltaik laufen.

Je nach exakter Region unterscheiden sich die Angebote. So bieten einige Kommunen beispielsweise zusätzliche Beratungsleistungen an oder organisieren Informationsveranstaltungen zum Thema Solarenergie.

Manche Stadtwerke in der Region haben zudem eigene Förderprogramme oder attraktive Einspeisevergütungen für lokal produzierten Solarstrom. In einigen Gemeinden gibt es sogar Bürgersolaranlagen oder Energiegenossenschaften, die eine Beteiligung an größeren PV-Projekten ermöglichen.

Wie beantrage ich Fördermittel?

Die Beantragung von Förderungen für Ihre PV-Anlage mag auf den ersten Blick kompliziert erscheinen, ist aber mit der richtigen Vorbereitung gut zu bewältigen. Hier eine Schritt-für-Schritt-Anleitung:

  1. Informieren Sie sich: Recherchieren Sie aktuelle Förderprogramme auf Bundes-, Landes- und kommunaler Ebene. Prüfen Sie dabei kritisch, welche Förderungen für Ihre spezifische Situation wirklich infrage kommen.
  2. Planen Sie Ihr Projekt: Lassen Sie sich von einem Fachbetrieb ein detailliertes Angebot erstellen. Berechnen Sie – wenn nötig mithilfe eines Experten – die voraussichtlichen Kosten und den erwarteten Ertrag Ihrer Anlage.
  3. Beantragen Sie Fördermittel: Stellen Sie Ihre Förderanträge vor Beginn der Baumaßnahmen. Beachten Sie dabei unbedingt die Antragsfristen und Budgetgrenzen der Förderprogramme. Welche Dokumente gefordert sind, ist in den Förderanträgen aufgelistet. Meist handelt es sich um ein detailliertes Angebot des Installateurs, die technischen Daten der geplanten Anlage und einen Finanzierungsplan.
  4. Warten Sie auf die Förderzusage: Beginnen Sie mit der Installation erst nach Erhalt der Bewilligung. Bei einigen Programmen kann tatsächlich ein vorzeitiger Maßnahmebeginn beantragt werden.
  5. Dokumentieren Sie sorgfältig: Bewahren Sie alle Rechnungen und Zahlungsbelege auf. Halten Sie den Installationsprozess und die Inbetriebnahme schriftlich fest.

Reichen Sie die Nachweise ein: Nach Fertigstellung der Anlage müssen Sie bei vielen Förderprogrammen einen Verwendungsnachweis einreichen. Fügen Sie unbedingt alle geforderten Unterlagen bei.

Schritte bei einem Förderantrag

Fazit

Die Chancen stehen gut, eine Photovoltaik-Förderung zu bekommen. Sowohl der Bund als auch regionale und kommunale Politik sind gewillt, die Anschaffung von Photovoltaik monetär zu unterstützen.

In der folgenden Tabelle finden Sie noch einmal alle angesprochenen Fördermaßnahmen zusammengefasst:

FörderebeneProgrammArt der FörderungFörderhöhe (ca.)
BundEEG-EinspeisevergütungVergütung pro kWh5,8 bis 8,2 Cent/Kilowattstunde
BundKfW-KreditZinsgünstiger KreditBis zu 50.000 € pro Wohneinheit
BundBAFA-InnovationsförderungZuschussBis zu 45 % der Kosten
BerlinEnergiespeicherPLUSZuschussBis zu 15.000 €
PotsdamKlimaschutzfondsZuschussBis zu 5.000 €
KommunalDiverse ProgrammeZuschüsseVariiert je nach Gemeinde
Förderungen für Photovoltaik

Beachten Sie: Diese Übersicht dient nur zur Orientierung. Förderbedingungen und -höhen können sich ändern. Für die aktuellen und genauen Informationen empfehlen wir, sich direkt an die jeweiligen Förderstellen zu wenden.

Für eine persönliche Beratung zu Ihrem spezifischen PV-Projekt sollten Sie Kontakt mit einem qualifizierten Energieberater oder Solarinstallateur in Ihrer Region aufnehmen. Diese Experten können Ihnen detaillierte Informationen zu den aktuellen Fördermöglichkeiten und zur optimalen Auslegung Ihrer Anlage geben.

Die Investition in eine Photovoltaikanlage ist ein wichtiger Schritt in Richtung nachhaltiger Energieversorgung und kann sich dank der vielfältigen Finanzierungsangebote schneller amortisieren, als Sie vielleicht denken. Mit der richtigen Unterstützung steht Ihrem Solarprojekt nichts mehr im Wege!

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